Behörden

In der Stadt Köslin standen ab dem Jahr 1308 bis zum Kriegsende 1945 vier Rathäuser. Das erste Kösliner Rathaus war mit der Genehmigung des Bischofs von Cammin, Heinrich von Wachholt, im Jahr 1308 mitten auf dem Marktplatz erbaut worden. Es wurde bei einem der im Lauf der Kösliner Geschichte relativ zahlreichen Brände, nämlich dem von 1504, zerstört. Im selben Jahr errichteten die Kösliner an derselben Stelle ein neues, geräumigeres Rathaus, das sie 1690 mit einem Turm, einer Schlaguhr und einer Feuerglocke versahen. Dieses vernichtete der schlimmste Großbrand am 11. Oktober 1718. 1720 kaufte der Rat das einzige bei dem Brand unzerstörte Haus am südwestlichen Marktrand, ließ es abreißen und an der Stelle ein neues Rathaus erbauen. 1827 erkannte der Rat mit dem Bürgermeister August Ernst Braun die Baufälligkeit der Anlage, ließ sie wiederum abreißen und legte am 18. Juni 1827 feierlich unter dem Glockengeläut der nahen Marienkirche den Grundstein für das vierte Rathaus in Köslin, das bis 1945 Bestand hatte.

Obwohl seit 1816 Sitz der Bezirksregierung (zunächst „Königliche Landesregierung“) wurde in Köslin erst von 1937 bis 1939 ein neues, repräsentatives Regierungsgebäude errichtet. Bis dahin war die Behörde in zehn verschiedenen Häusern der Stadt untergebracht. Dazu gehörte auch das alte Regierungsgebäude in der Regierungsstraße am Kleinen Wall, das noch heute äußerlich unverändert (aber stark renovierungsbedürftig) steht. Der auch für gegenwärtige Auffassungen moderne Neubau der Bezirksregierung in der Poststraße mit seinen dreihundert Meter langen Korridoren ist bis heute sehr beeindruckend. Er wurde nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung einige Jahrzehnte lang Sitz der polnischen Wojewodschaftsverwaltung.

Am 1. Januar 1850 nahm die Oberpostdirektion Köslin ihre Arbeit auf. 1871 erhielt sie den Zusatz „Kaiserliche“, und 1934 wurde sie in Reichspostdirektion umbenannt. Nach verschiedenen Provisorien konnte 1884 der imponierende Neubau fertiggestellt werden, den heute noch die polnische Post nutzt.

Außen und innen unverändert ist das Gebäude des Land- und Amtsgerichts in der Lindenstraße zwischen Elisenstraße und Am Ziegelgraben. Es ist ein bis heute modern wirkender Bau, obwohl die offizielle Übergabe bereits am 1. November 1931 erfolgte. Gegenwärtig dient es den Polen als Bezirksgericht.

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